Noch vor der ersten der vom Veranstalter angedrohten 36 Kurven hatte ich einige Konkurrenten "kassiert". Die Strecke hoch zum Kyffhäuser war ich schon öfter gefahren. Ich wusste also was kommt. Zusätzlich gaben die Straßenschilder am Rand bereitwillig Auskunft - noch 3 km. Nun sollte es etwas dauern, bevor der nächste Radfahrer vor mir auftauchen sollte. Die sich ausruhenden Motorradfahrer (Wovon?) am Straßenrand trugen ihren Teil zur Ablenkung bei. Doch mit jeder Kurbelumdrehung näherte ich mich dem Gipfel - nur noch 1,5 km. Aber auch die vergingen wie im Flug, als ich vor mir doch noch das nächste Radtrikot sah.
In der letzten Kurve vor dem Gipfel hatte ich wieder eine Position gut gemacht. Nun sollte es eine ganze Zeit bergab gehen. Welch eine Belohnung mit über 60 km/h über die Straßen zu fliegen!? Dennoch war nicht einmal die Hälfte der Strecke geschafft. Auch der Rest sollte es in sich haben, denn einfach nur mal flach gerade aus gab es nicht: entweder hoch oder eben wieder runter. Nachdem ich mich Stück für Stück nach vorn gekämpft hatte, sollte mich doch tatsächlich noch auf den letzten Radkilometern ein Sportfreund überholen und konnte mich auch anfangs abhängen. Doch schon bald kam ich wieder näher und stellte mich schon innerlich auf ein Laufduell ein.
Doch dazu sollte es (zwischen uns) nicht kommen. Als 13. nach 40 Radkilometern angekommen, ging ich aufgrund eines viel besseren Wechsels vor ihm auf die Laufstrecke und konnte mich so nach vorn orientieren. Dort lief der alte Haudegen Hans-Peter Beßler vom USV Halle. Da musste doch noch was zu machen sein! Und richtig: nach knapp der Hälfte der 4 zu laufenden Runden hatte ich den Abstand mehr als halbiert. Es lief. - Aber eben leider nur bis Runde 3. Nun drehte Hans-Peter noch einmal auf und ich konnte nicht wirklich kontern. Beim zieleinlauf hatte er den alten Abstand zwischen uns wieder hergestellt und lief verdientermaßen vor mir ins Ziel.
Am Ende war ich mit Platz 12 zufrieden, auch wenn 2 Stunden und 24 Minuten bei 20 Minuten Rückstand auf die Spitze nicht so berauschend klingen. Der Triathlon an sich hat richtig Spaß gemacht und das ist es doch, was am Ende zählt!
Nun habe ich also auch beim Kyffhäuser Bergtriathlon eine Hausnummer und ich komme ganz sicher mal wieder. Denn der ein oder andere Platz weiter vorn ist noch drin, aber eben nicht in diesem Jahr.
Michael Hartung