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Zu Fuß: 125 Kilometer in 2 Stunden!

 

Das erste Mal laufend um den Geiseltalsee

von Michael Hartung



Das prima "Winterwetter" befeuerte den Trainingseifer im Januar 2014 ungemein. Die tiefstehende Sonne macht so lange Schatten, dass sie gar voraus bis zu den großen Zielen im Frühjahr und Sommer reichen. Zum wiederholten Male lud die Marathonfraktion unseres Vereins zum laaaaangen Lauf am Sonntag und immer mehr folgen. Ein kurzer Stimmungsbericht für Insider (und alle anderen) im ereignisarmen Winter.

Birk - wohl der Mann mit den größten wöchentlichen Laufumfängen im Verein - lud mal wieder zu einer langen Einheit. Und siehe da: obwohl - oder aber aus gutem Grund?! - nicht alle im Verteiler sind (dazu später mehr), folgten einige diesem Aufruf gern und so trafen sich auch noch Anton, Michael,  Stefan und Thomas am Sonntagmorgen am Strand von Frankleben. Die Gründe für die geplante Geiseltalsee-Umrundung waren bei allen verschieden und unterschiedlich stark ausgeprägt. Während der/die eine/n den Trainingseffekt und kommende (Super-)Marathonläufe in den Vordergrund schoben, wurden andere eher vom schlechten weihnachtlichen Gewissen (=Gewicht) getrieben. Dann war da noch der eine, der überhaupt erst einmal rausfinden musste, ob der Weg um den See tatsächlich ringsum geschlossen ist oder aber in Braunsbedra endet. Am Ende war es aber wie immer im Leben: bei jedem von allem was dabei! Los geht´s...

Nachdem all unsere Uhren von amerikanischer oder finnischer Bauart ihren persönlichen GPS-Satelliten gefunden hatten, starteten wir die Runde vom Strand Frankleben entgegen dem Uhrzeigersinn und den Wind. Die Sonne machte dem Wochentag alle Ehre. Der Weg war stellenweise leicht überfroren und somit glatt. Aber das stellte kein wirkliches Problem auf der anfangs flachen Wegstrecke dar. Außerdem waren wir mit angepeilten 5:30 min/km vorsichtig unterwegs. Die ersten Kilometer wurden so mit dem üblichen Austausch von Neuigkeiten verbracht, ehe ein flacher Anstieg länger auf die Antworten warten ließ. Die nächsten 3 knackigen Anstiege hoch zum Reifertschen Weinberg brachten die Gespräche dann endgültig zum Verstummen. Der prüfende Blick zum Multifuktionswerkzeug am Handgelenk (egal von welchem Hersteller) brachte die Gewissheit: die GA1-Komfortzone war verlassen worden. Doch schon bald oben auf dem Plateau und dem herrlichen Ausblick auf den See sowie Mücheln und erst recht auf dem folgenden steilen Abstieg kehrten die Lebensgeister in Form einer Diskussion über die Vor- und Nachteile eines Hauses, Boots oder Hausboots zurück. Die Downhill-Strecke vom Weinberg lag am Morgen noch schattig, so dass Laufschuhe auch kurzerhand zu Schlittschuhen umfunktioniert werden konnten. Mit entsprechender Vorsicht kamen alle - egal ob als “Reh”, “Hirsch” oder “Straßenwalze” tituliert - wieder im sonnigen Bereich an.

Das Gelände wurde nun wieder flacher und bald sollte es wieder runter Richtung Marina Mücheln gehen. Also knapp die Hälfte (oder wenn man wie vor wenigen Wochen vorzeitig in Braunsbedra aufgeben muss schon ÜBER die Hälfte) geschafft. So wurde es auch endlich Zeit, mal wieder all die ungesagten Versäumnisse, Unpünktlichkeiten, das “Nicht-im-Verteilerstehen”, die besten Grillmethoden und Grillmeister (Gruß an Gerald!) usw. auszudiskutieren. Wahrscheinlich waren dies die ersten Vorboten der Ermüdung. Schnell an der Marina vorbei und heimwärts. Aber wie war gleich noch mein “Facebook-für-Läufer"-Name?

Kurz vor Braunsbedra stieg bei allen und insbesondere bei einem Mitläufer die Spannung. Würde es dieses Mal für eine volle Runde reichen oder mussten wieder am Aussichtsturm die nicht vorhandenen Segel gestrichen und das Versehrtentaxi angefordert werden? Und Tatsache: den Turm im Blick hieß es nach 19,6 gelaufenen Kilometern “Speicher voll”. Da dies aber nur die Uhr am Handgelenk betraf, konnte nun ein “neuer Streckenabschnitt” in Augenschein genommen werden.

Die letzten 5 Kilometer waren angebrochen. Eine steife Brise drückte uns von hinten gen Frankleben. Nachdem festgestellt worden war, dass 800 Worte/Minute eindeutig zu viel waren, ging es nun auch relativ ruhig zu. Oder waren alle einfach nur in tiefe Gedanken über die Geschichte der “Pfännerhall” versunken? In Wahrheit wird es mit dem nun tatsächlich niedrigen Akkustand von Uhren und Menschen zusammengehangen haben. Doch das Ziel war sichtbar und bald erreicht. 25 Kilometer/Person = 1x rum um den See! Nach kurzem Abklatschen ging es dann angesichts des stürmischen Wetters in die Autos und nach Hause. So bleibt die Erinnerung an den schönen Wintersonntagvormittag und nur dieses eine (nichtssagende) Foto:

seeumrundung.jpg


Zurückaktualisiert: 2014/02/06

 
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