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Mein erstes Sportabzeichen

Go for Gold!

von Michael Hartung (Juni 2014)

 

Wir vom Triathlon Club Merseburg sind immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen! Gut, der ein oder andere hat schon einen Ironman gefinisht (oder zumindest fast!), die Landesliga läuft, der Rennsteig wurde auch schon über 73 Kilometer im Laufschritt bezwungen und Marathons entwickeln sich zur schönsten Nebensache der Welt. Und trotzdem haben wir noch einen weißen Fleck in unserem Sportlerleben entdeckt: das Sportabzeichen des DOSB.
 
Irgendwann im Frühjahr flatterte die Einladung des Kreissportbunds zum Sportabzeichentag in unseren Vereinsbriefkasten. Da war von “Sportabzeichenfans”, über 100-jähriger Tradition und eben dem Sportabzeichen die Rede. Die Ausschreibung forderte dafür die Teilnahme an verschieden Schwimm- und Laufdisziplinen sowie weitgefasst der Leichtathletik, wie Kugelstoßen, Weitsprung, Medizinballwerfen usw. Erstere macht man auch als nicht-mehr-schulpflichtiger Sportfreund ja öfter. Von Letztgenannten hat man eben zu den längst verflossenen Schulzeiten gehört bzw. sieht diese Dinge alle 4 Jahre bei den Olympischen Spielen im Fernsehen. Und selbst die Letzten sind schon wieder 2 Jahre her! Wie groß der Respekt dementsprechend war, kann man daran ablesen, dass sich von 40 Vereinsmitgliedern am Tag X lediglich 3 ins Wasser und ins “99er-Stadion” trauten. Diese 3 - um es vorweg zu nehmen - Helden waren: Constanze Quenzel, Thomas Baier und Michael Hartung.
 
Kurz nach 15 Uhr startete die Mission Gold. Constanze stand ob ihres ersten Besuchs einer öffentlichen Badeanstalt seit Jahren gehörig unter Strom. Kurzzeitig musste gar der Einsatz von Beta-Blockern in Betracht gezogen werden. Doch je näher sie dem Wasser kam, desto ruhiger und stiller wurde sie. Grundsätzlich waren 200 m in 11 Minuten als Nachweis der Schwimmfertigkeit zu absolvieren. Das war aber selbst für eine passionierte Läuferin ohne Schwimmhäute kein Problem - auch wenn es nicht immer danach aus sah! Aus taktischen Gründen bzw. um Druck vom späteren 100-m-Lauf zu nehmen, wurden für das Leistungsfeld Schnelligkeit auch noch 25 Extrameter in “Goldzeiten” geschwommen. Constanze (prustend!) hatte nun schon alles Schlimme überstanden und muss frühestens in einem Jahr wieder eine Schwimmhalle betreten. Ab ins Stadion!

 

Hier waren die verschiedensten Stationen für die Leistungsfelder Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination aufgebaut. Erst mal umschauen. So sahen wir den anderen “Sportabzeichenabsolventen” beim Weitsprung - mal hüpfend, mal fliegend - zu. Constanze wollte zeigen wie es besser ginge und erledigte schon in ihrem Probesprung die Goldweite. Michael mit seinen “kurzen” Beinen steigerte sich von anfänglichen 3,65 m (kein Witz!) auf bronzene 4,20 m. Mehr war da nicht drin! (Constanze konnte von weiteren guten Ratschlägen nur durch Androhung eines weiteren Schwimmhallenbesuchs abgehalten werden!)
 
Die Schwierigkeiten waren mannigfaltig und bestanden einfach darin, die Absprungzone mit dem Sprungbein und einer vom Traben verschiedenen Anlaufgeschwindigkeit zu erreichen. Eine entsprechende Absprunghöhe vorausgesetzt, hätte man dann wahrscheinlich auch genügend Zeit gehabt, um die Beine während des parabelförmigen Fluges nach vorn zu nehmen. Aber hätte wenn und aber… Thomas machte es anfangs nicht besser. Gut, seine Landungen im Sand hatten schon etwas mehr von Spektakel. Aber einen hatte er noch und den haute er im wahrsten Sinne des Wortes raus. Steil ging es nach dem Absprung nach oben und irgendwie muss auch Geschwindigkeit dabei gewesen sein. Der Flug endete bei 4,40 m - 10 cm an Gold vorbei. Das war angesichts der großen Steigerung schade und ärgerlich, aber das Maximum (für dieses Jahr) war erreicht.
STandweitsprung war da schon einfacher, auch wenn es optisch vielleicht nicht besser aussah.
 
Weiter ging es mit Medizinball- und Kugelstoßen bzw. -werfen. Die Geschichte mit dem Ball war kein Problem. Die mit den Kugeln schon eher, weil... schwer! Auch die Technik war bei manch einem nicht ganz so ausgefeilt. Dennoch reichte es für alle die Spitzennorm zu erfüllen.
 
Sprint, was war das gleich noch? Für Constanze und Thomas brauchten es nur 50 m sein, für Michael dagegen 100 m. (Am Stück, nicht 2x50 m!) Ein Tiefstart wurde aus Gründen der Massenträgheit schnell verworfen. Nach dem “Klapp” des Starters ging es dann eben los. Ganz schnell ist sicher anders, aber Thomas (der aus Kulanzgründen nach 50 m gestoppt wurde, aber trotzdem die 100 durchlief) gab das Tempo an und wir anderen beiden hinterher. 15,8 Sekunden stellten für Michael persönlichen Rekord, im Sinne des Sportabzeichens aber nur “gerade-so-Bronze” dar. Aber dafür hatte er ja die Sprint-Schwimmzeit in der Hinterhand!
 
Zum Abschluss dann 3000 m. Zu Siebt auf der Bahn wurden erst mal vor dem Start die Kräfteverhältnisse abgecheckt, da die Mindestvorgabe von 15 Minuten für Gold im Normalfall nicht die Hürde sein sollte. Schnell wurde sich auf 12:45 min und einen jungen Sportfreund als Lokomotive geeinigt. Nach der ersten Runde war klar, dass er entweder die Richtzeit nicht korrekt durch die Rundenanzahl geteilt hatte oder seine Sportuhr nur als modisches Accessoire mit sich herum trug. In jedem Fall lief er vornweg, Thomas anfangs hinterher und Constanze und Michael irgendwo bei 4:05/km. So war dann auch der Zieleinlauf.
 
Zu guter Letzt wurden unsere Leistungen noch einmal offiziell protokolliert und irgendwann werden wir unsere Abzeichen in Gold oder Silber in den Händen halten. Spaßig war es allemal und interessant zu sehen, was man so alles kann oder eben auch nicht und wie man sich - selbst an einem Nachmittag - Schritt für Schritt verbessern kann.
 
Wir 3 sind im nächsten Jahr zur “Titelverteidigung” garantiert wieder dabei!


Zurückaktualisiert: 2014/06/14

 
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